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Trachtbeobachtung mit der Stockwaage

Die Entwicklung der Waldtracht im Bregenzerwald und im Rheintal

Stockwaage zur Beobachtung der Honigtracht

Die Prognose und die Beobachtung einer Waldtracht erfordert sehr viel Fachwissen und Erfahrung eines Imkers. Das Zusammenspiel von Wirtspflanzen, Sauginsekten, Ameisen und Bienen ist sehr komplex und auch schwierig zu beobachten.  Ein Hilfsmittel wie beispielsweise eine Stockwaage, die das Gewicht eines Bienenvolkes stündlich überträgt und in einem Chart oder in einer Tabelle darstellt, kann die Arbeit wesentlich erleichtern. Besonders der Beginn und das Ende der Waldtracht können einfach bestimmt werden und auch die Intensität der Tracht kann direkt abgelesen werden. 

Ein erfahrener Imker kann das Einsetzen einer Tracht natürlich auch sehr gut am Bienenflug erkennen. Wenn die Bienen ohne zu zögern aus dem Bienenvolk losfliegen und sich in der Luft pfeilschnell meist in einem zackigen Flug bewegen und bei der Landung der Hinterleib nach unten hängt und sie auf das Flugbrett aufschlagen und die letzten Zentimeter zu Fuß gehen müssen, dann sind das ganz klare Anzeichen für einen Trachtflug.  Wenn hingegen ein starker Flug direkt vor dem Flugloch herrscht kann der Imker sehr leicht getäuscht werden. Die Stockwaage verschafft dann Klarheit.

Um eine Honigtautracht zu prognostizieren, muss der Imker allerdings nach wie vor die Lachniden und Lecanien an der Fichte und Tanne beobachten. Der Läusebesatz kann schon lange bevor die Waldtracht einsetzt beobachtet werden. Besonders für Wanderimker ist es wichtig, eine mögliche Tracht frühzeitig zu erkennen. Denn wenn er solange wartet bis die Stockwaage die erste nennenswerte Zunahme am Waagvolk anzeigt, wird die Tracht schon wieder vorüber sein bis er seine Bienenvölker am richtigen Platz hat.  

Geflügelte Rotbraune Fichtenrindenlaus mit ihren Junglarven in einem Maitrieb der Fichte

Die ersten größeren Lachnidenkolonien im Waldgebiet des Brüggelekopf in Alberschwende konnte ich heuer schon Anfang Juni beobachten. Diese saßen am Wipfel und an etwa fingerdicken Ästen der Fichte. Zur selben Zeit konnte ich auch schon ein paar Exemplare der Grünen Tannenhoniglaus entdecken. Etwa 2 Wochen später beobachtete ich die ersten geflügelten Lachniden in den Maitrieben der Fichte und kurze Zeit später kleine Kolonien. 

Am 24. 06. 2019, etwa zwei Tage nach dem letzen Niederschlag registrierte ich dann auch die ersten wesentlichen Zunahmen in Schwarzach (Rheintal) und in Alberschwende Achrain (Bregenzerwald). Das Waagvolk am Bienenstand am Tannerberg etwa 150 Höhenmeter weiter oben war noch keine Zunahme zu erkennen. Gut möglich, dass die Tracht erst etwas später einsetzt.  

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